EuroVelo Tour 2023(4)

Von Ålesund bis Trondheim ...

Die zurückliegende Etappe bis nach Trondheim ist wieder geprägt von Brücken und Fährüberfahrten. Die „normalen“ Autofähren sind für Fußgänger und Radfahrer kostenlos. Eine Überfahrt dauert im Schnitt 15-30min. Manchmal muss man aber bis zu einer Stunde auf die nächste Fähre warten.

Ålesund verlasse ich auf dem Seeweg. Zwischen hier und Trondheim hatte ich 5 Überfahrten. Die letzte, eine Expressfähre bis Trondheim, hat mir zwei Radtage erspart. Expressfähren (Katamarane) befördern nur Fußgänger inkl. Fahrräder, sind extrem schnell, nicht kostenlos und verbinden abgelegene Inseln mit dem Festland.

Nicht selten sind Brücken 1km oder länger, meist sind sie sehr steil in der Auffahrt und bei Nebenstraßen gibt es keine Fahrradspur dann kommt es vor daß sich hinter mir eine Autoschlange bildet. Nicht nur auf Brücken. Norweger überholen Radfahrer fast ausnahmslos nur, wenn eindeutig kein Gegenverkehr ist.

Mit dem Verlassen von Alesund änderte sich auch der Wetter. Zeitweise war es fast windstill und die Temperaturen steigen auf über 20°C.

unten im Bild mein nächster Fähranleger.

die Atlantikstraße

Die Atlantikstraße führt, in ca. 3km Abstand zum Festland, über mehrere Mini-Inseln die über Brücken verbunden sind. Das Foto oben zeigt die wohl spektakulärste der Brücken.

Ich bin an diesem Tag bereits morgens um 7 Uhr gestartet. Ich wollte die Windstille am Morgen nutzen und hoffte auf wenig Autoverkehr auf der 8km langen Atlantikstraße. Beides ging auf. Es war ein besonderes Licht an diesem Tag. Der Himmel am Horizont war dunkelgrau, eine Art Zwielicht herrschte.

Der Abschnitt Ålesund-Trondheim hatte effektiv 251 Rad-km und nur 2345 hm die ich in fünf Etappen gefahren bin. Wenig Wind und angenehme Temperaturen sorgten bei mir für aufkommende Urlaubstimmung.

Kristiansund

Meine Route nach Kristiansund führt entlang der Straße 64. Kurz vor Kristiansund gibt es einen langen Tunnel. Hier muß man als Radfahrer den Linien-Bus benutzen oder ein Taxi rufen. Als ich an der letzten Bushaltestelle ankomme warten dort  bereits 5 weitere Radler. Zwei Norweger mit Radanhänger, zwei Mädels aus Deutschland und der junge Mann aus Hamburg, den ich schon 2x zuvor getroffen hatte.
Angeblich ist in dem Bus nur Platz für 3 Fahrräder. Der Busfahrer hat aber geduldig gewatet bis alle 6 Bikes inkl. Gepäck verstaut waren. 

Kristiansund ist verteilt auf mehrere Inseln

Immer wieder geht es entlang der Fjorde und zu meinem Erstaunen auch mal längere Etappe ohne nervende Anstiege.

Trondheim

Die alte Stadtbrücke über den Fluß Nidelva. Eine der Sehenswürdigkeiten in Trondheim. Von der Brücke blickt man entlang des Flusses in dem sich, je nah Sonnenstand und Wind, die bunten Häuser spiegeln.

Trondheim gilt als Heimat der nordischen Genüsse. Essen gehen ist wie alles hier sehr kostspielig. Einmal Fisch essen in Norwegen das mußte sein. Der hübsch zubereitete Kabeljau war sehr lecker.

Das eigentliche Highlight in Trondheim ist der Nideros Dom. Er ist das Ziel des Pilgerwegs zu Ehren des heiligen Olav II. der hier begraben ist.

ein beeindruckende Bauwerk auch von innen

E-Fahrräder sind sehr verbreitet in Trondheim und natürlich auch die Roller. Für alte Räder ohne „E“gibt es einen weltweit einmaligen Fahrrad Lift, den Trampe bicycle lift

Mein nächste Ziel ist das von hier ca. 800km entfernte Bodø und
das Finale meiner Tour wird von dort ein Abstecher auf die Lofoten.

Comments

  1. Udo says:

    Hallo Klaus
    was soll man dazu noch sagen ? Ich bin immer wieder beeindruckt, was Du auf Deiner Tour so ableistest ! Respekt !
    Wieder einmal ganz tolle Bilder. Weiterhin gute Fahrt.
    liebe Grüße

    1. Klaus says:

      Vielen Dank Udo,
      so langsam geht die Reise zu Ende. Bin gerade bei der Planung der Rückreise. Es wird eine Odyssee mit Bahn und Schiff.

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