Antofagasta ...
Chile ist, verglichen zu seiner Nord-Süd Ausdehnung, sehr schmal. Es ist in Regionen unterteilt. Ich wollte die Atacama-Wüste kennenlernen. Der Grenzübergang von Bolivien ist nördlich der Atacama Region auf der Höhe von Antofagasta.
Ich mache zunächst einen Abstecher nach San Pedro de Atacama. San Pedro erfüllt meine Erwartungen, die Atacama-Wüste nicht.
Ich campiere auf dem Parkplatz eines Hostels. Ein starkes Unwetter zieht auf. Es regnet stundenlang. Häää, Atacama die trockenste Wüste der Welt ??? Irgendwas stimmt da nicht.
Ich hatte mir einige Highlights der Region markiert.
Erstmal tanken, seit Bolivien bin ich da sensible. Nun brauche ich chilenische Peso. Ich parke wo alle parken und gehe in den Ortskern. Jedes Land ist ein bisschen anders. Am Geldautomat muss man „Foreigner“ antippten, sonst klappt es nicht. Die Währung ist wieder exorbitant, aber einfach umzurechnen. Peso/1000 = Euro.
Im Vergleich zu anderen Ländern, sind die Straßen hier weitgehendst autofrei, aber sehr belebt mit meist jungen Rucksacktouristen.
Die Anfahrt nach San Pedro ist bereits spektakulär. Ähnlich sieht es wohl im Mondtal, Valle de Lune, aus. Diese Hauptattraktion von San Pedro ist wegen Unwetter vom 6.2. – 13.2. geschlossen. Heute ist der 11.02. Ich Campiere auf dem Parkplatz eines Hostels. Ein starkes Gewitter und stundenlanger Regen bescheren mir einen gemütlichen Abend mit Azul.
Ich beschließe ein anderes Highlight zu besuchen, damit die Fahrt hierher nicht völlig sinnlos war. 80km nördlich von San Pedro gibt es ein Geysirfeld, mit 80 Geysiren das drittgrößte weltweit.
Die 80km Naturpiste zum Geysirfeld war bereits ein Augenschmaus.
Ich vermute, wegen dem geschlossenen Mondtal, war hier besonders großer Andrang. Ich übernachte auf dem Parkplatz vor dem Eingang zum Geysir Feld auf 4300m. Um 6 Uhr morgens bin ich schon lange wach und so auch der Erste am Ticketschalter. 15€ Eintritt sind happig, dafür war die Übernachtung auf dem Parkplatz kostenlos .
Naja – ganz ehrlich, wer den Strokkur auf Island und den Old Faithful im Yellowstone gesehen hat, den haut das hier nicht vom Hocker. Das Besondere hier ist die hohe Anzahl der (mini)Geysire.
Interessanter für mich waren die Flamingos, die ich unterwegs beobachten und fotografieren konnte.
Alle Reisebusse halten hier an der Lagune an für einen Fotostop. Ich wurde mehrmals, auf deutsch, angesprochen. Mein Aufkleber und das Nummernschild outen mich.
Es ist genug für alle da, wenn nicht, gibts auch mal Zoff. Und ja, Flamingos können fliegen
Ging leider zu schnell um den AF-C Mode (für bewegte Motive) zu aktivieren ☹️.
Atacama
Ich übernachte kurz vor Antofagasta auf einem Hof ??? der sich Corporacion Gen nennt. Den Grillplätzen nach zu urteilen gab oder gibt es dort manchmal viele Gäste. Ich bin heute der einzige hier. Das bin ich ja gewohnt von vielen bisherigen Plätzen und ich finde es natürlich angenehm ohne Parties um mich herum.
Antofagasta lasse ich am nächsten Morgen rechts liegen. Im Umfeld gibt es viel Industrie. Der Wüstensand und der kräftige Wind sorgen für staubige Luft.
Das ist sie nun, die Atacama-Wüste.
Ich fahre vorbei am Mano del Desierto, das Werk eines Künstlers dessen Sinn mir bisher nicht klar wurde.
Die Wüste ist einzigartig und faszinierend. 350km habe ich bis zu meinem Abzweig an die Küste.
Die Weg an die Küste ist nochmal richtig spannend. Wie schon die letzten 300km ist auch hier kein nennenswerter Verkehr. Ich genieße, entlang tadelloser Straße, die atemberaubende Landschaft.
Mein Ziel für die kommende Nacht ist der Camping: Pan de Azucar Lodge.
In der Stadt Copiapo beginnt mein Anstieg zum Pass San Francisco. Lange schon habe ich diesen Pass im Sinn. Mit 4725m ist er der 2. höchste Pass zwischen Chile und Argentinien. Ich fülle noch einmal meinen Dieseltank, die nächste Tankstelle ist 450km entfernt in Argentinien. Mein 10L Reservekanister ist gefüllt, den 20L Kanister fülle ich nicht. Ob ich es bereuen werde ??? Mit den 10L Kanister sollte der Sprit nun für 900km reichen.
Paso San Francisco
Teilweise ist die Passstraße eine steile Schotterpiste. Die aktuelle Verbrauchsanzeige schnellt hoch auf 20L/100km in den Steilpassagen. Noch lange vor der Passhöhe erreiche ich die chilenische Grenzstation. Die Beamten sind äußerst nett und sprechen etwas englisch. Nach 10min bin ich durch und kann weiterfahren.
Azul spielt mir einen Streich.
Ich beobachte ständig die mögliche Reststrecke, die mir der Bordcomputer anzeigt. Plötzlich steht da 230km und der Wert sinkt rapide. Auch die analoge Tankanzeige steht auf 1/4. Ich bekomme Schweißausbrüche und male mir aus, wie ich hier in der Einsamkeit, mit meinem leeren 20L Kanister versuche zur nächsten Tankstelle zu trampen.
Ich erreiche meinen Schlafplatz, die Laguna Verde. Zwei Gruppen mit Expeditionszelten sind auch hier. Vermutlich auf dem Weg zum nahegelegenen Vulkan Ojos del Salado, dem weltweit höchsten Vulkan.
Die Nacht ist sternenklar und es weht ein starker, kalter Wind. Ein Blick aus dem Fenster macht mir klar: da muß ich jetzt raus.
Jetzt mußte es aber schnell gehen, es war wirklich ungemütlich. Die Temperatur sank in der Nacht noch auf unter Null, im Auto waren es am Morgen 8°C. Es liebe die Standheizung, aber schon war der Gedanke wieder bei meinem Dieselvorrat und ich schalte die Heizung bei 15°C wieder ab.i
Nachdem der Motor, am nächsten Morgen, etwas zögerlich angesprungen war, zeigte die Tankanzeige 450km Reststrecke an. Der Tank ist noch mehr als halb voll. Puhhh, nochmal Glück gehabt.
Ich erreiche mühelos die nächste Tanke und habe nun 2000km argentinische Steppe und Bergwelt vor mir, bevor es wieder nach Chile geht. Die Temperatur um Mendoza herum steigt auf weit über 30°C.
Mega. So schön deine Geschichten zu lesen. Gute Fahrt
Vielen Dank Michael, das freut mich zu hören. Nun steht das Finale an 😀
Vielen Dank für die schönen Bilder und Geschichten, ich freue mich jedes Mal darüber.
Hallo Simon,
mach ich doch gerne. Ich freue mich, dass Du virtuell mitreist 😀
Grüße
Klaus
Hallo Klaus
Deine Berichte sind sehr vielseitig. So vielseitig und interessant wie die unterschiedlichen Länder und Deine Bilder. Einfach immer sehr schön zu lesen.
Vielen Dank
Liebe Grüße und weiterhin alles Gute auf Deiner Tour.
Hallo Udo,
Vielen Dank. Morgen geht es auf die Carretera Austral, die Straße der Abenteurer. Ich bin sooo gespannt auf Patagonien.
Viele Grüße
Klaus