Habe meine Drohne wieder ...
Nicaragua ist nicht nur ein kommunistisches Land, sondern auch und vielleicht deswegen, besonders streng an den Genzen. So darf man in das Land keine Drohne einführen. Aus diesem Grund hatte ich meine Drohne bereits in El Salvador per DHL nach Costa Rica versendet.
Hier konnte ich sie in Liberia in einem DHL-Shop wieder abholen. Die Sendung wurde allerdings nur 10 Tage gelagert, danach ?? So war ich etwas unter Zeitdruck und der Unfall in Honduras kam doppelt ungelegen. Letztendlich hat es dann doch gereicht.
Regenzeit in Zentralamerika
Regenzeit in Zentralamerika ist von April bis Dezember. Aber wie überall macht das Wetter eh was es will. September und Oktober sind die Monate mit den meisten Niederschlägen. Das bekomme ich seit Nicaragua und besonders jetzt in Costa Rica deutlich zu spüren.
Santa Elena und Monteverde
Die beiden Orte liegen an den Hängen eines Gebirgszuges auf ca. 1300m Höhe. Geprägt durch Nebelwald findet man in den Naturreservaten eine große Artenvielfalt bei Fauna und Flora.
Auf dem Weg von Liberia nach Santa Elena verlasse ich die Inter Americana, wie die PanAm hier bezeichnet wird, und fahre auf einer Nebenstrecke durchs Gebirge. Das das keine gute Idee war wird mir erst später klar. Die ohnehin schon schlechte Straße, die teilweise nicht asphaltiert ist wird, durch einem starken Regenguss zu einem nicht ungefährlichen Abenteuer.
Die Straße hat häufig steile Abschnitte, die mich zwingen in den ersten Gang zu schalten. Das Regenwasser strömt über die ausgewaschene Straße, Schlamm, große Steine und Äste liegen auf der Fahrbahn. Zum Glück komme ich hier ohne Schaden durch. Erdrutsche und Überflutungen sind auf solchen Strecken nicht selten.
(National) Parks
In Costa Rica gibt es unzählige Naturschutz Reservate, die insgesamt 25% der Landesfläche belegen. Die meisten sind in privater Hand. Eintritt kostet es überall und bei den staatlichen muß man online reservieren und bezahlen, wie in den USA. Ich bin hier in der Nebensaison. Weder bei Parks, Touren oder Campingplätzen gibt es Engpässe.
Monte Verde (grüner Berg)
Schon vorab hatte ich online meine erste Tour gebucht. Eine Nachtwanderung mit Guide bei dem Veranstalter Night Walk Santamaria´s. Neben dem Office befindet sich auch ein zugehöriger Campingplatz. Wenn man hier eine Tour, für 30$ bucht, hat man eine Nacht auf dem Campingplatz frei.
Es hat den ganzen Nachmittag geregnet, da war es sehr angenehm, dass es einen überdachten Stellplatz gab.
Die meisten Tiere, nicht nur im Nebelwald, sind nachtaktiv. Bei einer Nachtwanderung, natürlich mit einem Orts- und Naturkundigen Guide, ist die Wahrscheinlichkeit Tiere beobachten zu können viel größer als am Tag. Mal abgesehen davon, dass ich nicht freiwillig allein im Dunkeln in so einen Wald gehen würde, hätte ich die meisten Tiere gar nicht ohne den Guide entdeckt.
nicht spektakulär aber beeindruckend wie sich dieses Insekt als Blatt tarnt.
TIPP: klick auf Foto vergrößert es, ein weiterer Doppelklick vergrößert nochmal.
Diese Orange Knee Tarantula saß vor ihrem Erdloch in das sie sich bei Gefahr sofort zurückzieht.
Vor der Green pit viper hatte auch mein Guide Respekt. Er stockte und wir sind langsam in 1 m Abstand an ihr vorbeigelaufen um dann mit etwas mehr Abstand die Fotos zu machen.
Die äußerst giftige Schlange hing in einem Gebüsch am Wegrand und lauerte auf ihre Beute wie Mäuse und Ratten.
In Monteverde gibt es einen Butterfly Garden. Ich bleibe 2 Nächte auf dem Camping und habe Zeit um hier eine Führung mitzumachen. Der Blaue Morpho ist einer der schillernsten und grössten Schmetterlinge Costa Ricas.
Der Kleine Postbote (unten links) ist, wie er heißt, eher klein. Der Riesenschwalbenschwanz (unten rechts) dagegen, kann bis zu einer Größe von 100-140mm wachsen.
Bevor ich Monteverde am nächsten Tag verlasse, mache ich am Vormittag noch eine Naturwanderung, wieder mit einem Guide. Ich war scharf drauf einen Tukan und einen Red eye tree frog zu fotografieren. Was den Frosch betrifft hat er mir gleich gesagt, das es den hier nicht gibt. Dazu müsste ich z.B. in den Naturpark Arenal.
Mit dem Tukan das hat geklappt. Allerdings war er ca. 150m weit weg und nur mit starker Vergrößerung zu erkennen. Das war bei dieser 3stündigen Wanderung immer das Problem, das die Motive weit weg oder hinter Zweigen in Bäumen saßen. Die häufigsten Vögel auf dieser Tour waren die Kolibris.
Parque Nacional Volcán Arenal
Um zu meinem nächsten Ziel zu kommen musste ich auf die andere Seite des Arenal-Sees nach La Fortuna da wo es diese Frösche geben soll. 😀. Mein netter und sachkundiger Guide gab mir den Rat nicht den kürzesten Weg über die Uferstraße zu fahren sondern einen weiten Bogen zu schlagen und auf sicheren Strassen zu fahren. Thema Erdrutsch und gesperrte Strassen. Vermutlich war ich so genauso schnell am Ziel.
La Fortuna
La Fortuna liegt am Rand des Nationalparks und ist Mega touristisch. Überall hängen Plakate von Tourenanbietern. Restaurants, Cafés, Souvenir-Shops und Boutiquen wohin man schaut. Aber es gibt eine kleine Camping Oase ca. 1km außerhalb. Camping Lagos del Río für 10$ pro Nacht.
Da das mit dem Guide buchen nicht auf Anhieb klappt, mache ich die erste Tour allein, was hier, bei Tageslicht, kein Problem ist. Es gibt mehrere kleine, private Parks am Stadtrand durch die man spazieren kann wie durch den Luisenpark (Mannheim). Mein Guide vom Vortag hatte mir den Bogarin Trail empfohlen. Also mach ich das doch mal.
Exotische Pflanzen und Vögel finde ich sehr schnell, aber wo sind die Faultiere ?
Das “oachkatzl” nehme ich auch noch mit, sieht irgendwie anders aus als unsere.
Ich war schon einmal durch den Park durch, da begegnet mir eine Touriguppe mit Guide. Sie halten ihre Handys in die Baumkronen und mir war klar da muss etwas sein. Als die Gruppe wieder ging, sage ich fragend zu dem Guide ” not easy to find” und er antwortet “it’s very easy” und geht ohne mir den erhofften Tipp zu geben. Ich starre nochmal 10min in die Bäume bis ich es endlich finde.
Night Walk
Inzwischen hatte sich der Tourenveranstalter gemeldet und wir verabreden uns zu einer Night Tour um 18 Uhr nicht weit von meinem Campingplatz. Auf der 2h-Nachtwanderung gehen wir zuerst in den Frog-Garden und Bingo da waren sie gleich in mehrfacher Ausführung.
Victor, mein Guide, zeigt mir immer wieder neue Motive. Ich fotografiere euphorisch. Sind sie doch mein Sinnbild für Costa Rica und der Grund warum ich in dem Land mehr Zeit verbringe.
Die Bothrops asper, wieder eine hochgiftige Schlange lauert am Wegrand. Victor, mein Guide, ist etwas nervös. Wir gehen langsam aber zügig an der Schlange vorbei. Zeit für in gutes Foto ist diesmal nicht. Tage später habe ich diese Schlange nochmal in einem Reptilium gesehen (rechtes Bild).
An einem Baum laufen ca. 2cm große Ameisen entlang. Sie können mit einem Biss eine Ratte töten und sind auch für uns nicht ungefährlich.
Victor findet Tiere im Dunkeln, die ich niemals entdeckt hätte. Die Fledermaus sitzt unter einem Palmenwedel und nagt gerade an einer Frucht.
Sloth Tour 🦥
Sloth (Faultier) Watching ist DAS Thema in Arenal. Diese Tiere sind auf den Werbetafeln allgegenwärtig, aber in Natura schwer zu finden und noch schwieriger zu fotografieren.
Victor, mein Guide von der Nachttour, bietet natürlich auch das. Er ist mir sympathisch und ich buche für den nächsten Tag eine Sloth Tour, er holt mich um 07:30 ab.
Wir fahren in einen kleinen Privatpark und treffen dort den Besitzer. Ein symphaischer Mann Mitte 70. Er begleitet uns, wenn er nicht weiß wo “seine” Tiere sind, wer sonst. Auf der Suche nach einem Faultier entdecken wir zunächst viele andere Waldbewohner.
Dieser bunte Piepmatz ist ein Rufous tailed Jacamar auf deutsch Rotschwanz- Glanzvogel oben mit Mahlzeit im Schnabel.
Die leuchtenden Farben des Blue Jeans Poison Dart Frogs warnen Raubtiere, da sie die Giftigkeit signalisieren, nach der der Pfeilgiftfrosch benannt ist. Der Erdbeer-Pfeilgiftfrosch ist für den Menschen nicht tödlich, aber seine Hautabsonderungen können unvorhersehbare Auswirkungen auf den Menschen haben.(Wiki)
Die Green basilisk Echse müßte eigentlich Jesus heißen. Sie läuft mit erhobenem Haupt an Land und auf der Wasseroberfläche.
Der Boat billed Heron wie auch die Eule Striped owl wirken tiefenentspannt
zurück an die Pazifikküste
Die Temperaturen in La Fortuna waren angenehm obwohl es nur auf 350m Höhe liegt. Trotzdem fahre ich zurück an die Küste, obzwar mich dort wieder 30°C und mehr erwarten.Ich muss mich so langsam Richtung Panama bewegen. Alle Wunschmotive hatte ich im Kasten, was jetzt noch kommt wäre die Kür.
Costa Rica ist ander als die Länder zuvor. Endlang der Straßen und auch in Ortschaften sieht man keinen Müll herumliegen.
Die Ortschaften wirken eher europäisch und weniger afrikanisch und das meine ich natürlich wertfrei.
Auch das Autofahren ist hier wieder anders. Max. sind 60- 80km/h erlaubt, oft Überholverbot und in Ortschaften 25 bzw. 40km/h. Nicht alle halten sich daran, aber manche supergenau. Geschwindigkeitskontrollen habe ich nicht erlebt, aber hin und wieder die üblichen Polizeikontrollen.
Bevor ich mit Google-Maps suche schaue ich in diese App, da es hier auch Erfahrungsberichte dazu gibt. Je mehr Kommentare zu einem Platz existieren, umso wahrscheinlicher ist es, dass der Ort kein Fake ist.
So bin ich auf einen Campingplatz an der Küste gestossen, der von Schweizern geleitet wird und gute Kritiken hat. Mir hat der Platz allerdings nicht gefallen, WC/Dusche waren Basic, WC verstopft vermutlich wegen den starken Regenfälle an den Tagen zuvor. Der Platz war teilweise überflutet und mit groben Schotter aufgefüllt. Direkt an der Straße wurde man ständig von diesen superlauten Mopeds aufgeschreckt.
Ich hatte noch das Hotel in Granada im Sinn, dass auch unter Schweizer Führung stand und 1a war. Die Ansprüche und Geschmäcker sind eben verschieden.
Es war nun der 25.09. Für den 15.10. ist meine Verschiffung nach Kolumbien gebucht. Ich muss aber bereits am 04.10. in Panama City sein. Die Zeit dahin wollte ich etwas entspannen und diesen Bericht schreiben. Die Suche nach einem passenden Ort wurde allerdings zur Odyssee.
Nachdem der Schweizer Camping nicht das Richtige war, bin ich wieder Richtung Berge gefahren. Dort wollte ich eine Hütte mieten. Die war allerdings ausgebucht. Das Hotel Aires Del Sur in Buenos Aires, das ich dann dort nehmen musste war grausam laut. Ich bin wieder an die Küste gefahren. Ein Campingplatz mit guter Kritik. Abseits der Straße in einem Palmenwald die La Muñequita Lodge
Auf einem Privatgrundstück hat der Eigentümer 2 Hütten gebaut, die er an Gäste vermietet. Camper wie ich sind auch willkommen. Ich konnte vor der Hütte parken und DU/WC nutzen. Die Markise hatte ich nicht wegen der Sonne aufgestellt, sondern damit ich bei dem anhaltenden Regen die Schiebetür offen lassen kann. Die Vermieter sind total nett, er spricht ganz gut englisch. Das Problem: es gab nur sporadisch und schlechte Internetverbindung. Da ich meine Webseite bearbeiten wollte und so einiges für Panama regeln musste, war Internet für mich dringend notwendig.
Der Abend und die Nacht hier war total ruhig, bis auf den Hahn der bereits um 4 Uhr weckte. Schade hier hätte ich bleiben wollen.
Ich bin weiter in das 12km entfernte Sierpe. Das liegt am Delta des Sierpe River. Hier werden u.a. Mangroven Touren angeboten. Ich buche per Booking.com ein einfaches Zimmer für 15€/Nacht. Die Tour konnte ich dann doch nicht machen, weil der Kreditkartenleser des Veranstalters nicht funktionierte und mein Bargeld nicht ausreichend war.
Die Internetverbindung im Hotel war gut und so konnte ich vieles erledigen. Ich bin dann aber nach einer Nacht weiter Richtung Grenze Panama gefahren und habe nochmal in der Hospedaje POLY in San Ramón übernachtet. Hier ist es nun so, wie ich es mir gewünscht hatte. Ruhig, sauber und gutes Internet für 26€. Ich glaube, ich bin heute der einzige Gast hier 😀
Grenzübergang nach Panama
Morgen, am 30.09. geht es weiter nach Panama. Bin gespannt wie diesmal der Genzeübergang abläuft.
Gracias amigo
mi placer
Was für Bilder … ich bin gerade etwas neidisch geworden
Hallo Ralf,
ich würde sagen Costa Rica gehört zu den “Places to see bevor you die” aber nicht im Sept/Okt. ich stehe heute wieder auf einer durchnässten Campingwiese und es regnet und regnet.Trotzdem habe ich 28°C im Auto und trotzdem schlafe ich lieber im Auto als in einem Hotelzimmer. Wenn ich men Auto am 09.10. im Hafen von Colon abgebe, bin ich erstmal eine Woche ohne Auto 😕. Dann nochmal 15000km durch Südamerika. Aktuell stehe ich auf 33.600km 😅
Hallo Klaus,
unglaubliche Bilder und atemberaubende Farben👍
Schön zu hören, dass es Dir gut geht. Da bin ich mal auf Deine Berichte aus Kolumbien gespannt.
Pass‘ auf Dich auf, und bleib gesund
Hallo Steffen,
die Tierwelt hier ist schon beeindruckend, aber dafür ist Costa Rica ja bekannt. Bin heute unkompliziert über die Grenze nach Panama. Am 15.10. soll mein Auto in See stechen. Ich habe aber schon am 04.10. den Vorführtermin in Panama City. Bis zu meinem Flug nach Cartagena habe ich jetzt hoffentlich Zeit, mich auf Südamerika vorzubereiten.Da erwarten mich noch viele tolle Dinge.
Hi Klaus
wir waren 2018 in Costa Rica – das ist Natur pur. Der auf dem Boden sitzende Vogel ist eine Falken-Nachtschwalbe. Auch tagsüber ist dieser Vogel schwer zu entdecken. Wieder einmal tolle Bilder. Danke
liebe Grüße
Hallo Udo,
ja Costa Rica hat wirklich viel Natur. Neben dem Schweizer vom Camping, habe ich auch zwei Deutsche getroffen die hierher ausgewandert sind. Danke für den Hinweis, du kennst dich gut aus mit den Tiernamen 👍