von der Küste bis Palenque ...
Topolobampo empfängt mich, nach 11h auf der Fähre von La Paz, am frühen Morgen mit einem farbenfrohen Blick auf die Stadt.
Mexiko ist groß. Die Strecke bis Palenque hat bereits mehr als 2500km, die ich in 7 Etappen zurücklege. Die Maya Ruinen bei Palenque sind mein erstes Highlight das ich mir anschauen will.
entlang der Küste
Es gab ein „Problem“ bei der Fährüberfahrt von La Paz. Ich komme deshalb in dem nördlicher gelegenen Hafen Topolobambo an, anstatt in Marzatlan. 500km habe ich dadurch zusätzlich mit dem Auto zu fahren, die ich nach der Ankunft direkt angehe. Als einziger übernachte ich auf einem Camping in der Nähe von Mazatlan.
Die 2. Etappe führt mich, weiter an der Küste, bis San Blas. Wieder übernachte ich als einziger auf der Campingwiese eines Hotels.
Den Sonnenuntergang genieße ich noch, ansonsten ist es mir an einem so heißen Tag, nach einem eiskalten Bier, einer Kleinigkeit zu essen und schlafen zu gehen. Trotz des tropischen Klimas von 30°C und 80% Luftfeuchte, schlafe ich ein paar Stunden.
Ich bin froh, dass es jetzt ins Inland geht und hoffe auf angenehmere Temperaturen.
San Miguel de Allende
Nach einer weiteren Nacht auf einem Camping erreiche ich San Miguel de Allende, die Stadt gehört zum UNESCO Welterbe. Der Campingplatz ist mitten in der Stadt in einem Hinterhof und absolut ruhig. Ich bleibe hier 2 Nächte um meinen letzten Bericht fertig zu stellen und die Stadt zu erkunden. San Miguel liegt auf 1900m. Das Klima ist hier deutlich angenehmer.
Mittelpunkt der Stadt ist der Platz Jardín Allende der auch abends noch sehr belebt ist. Direkt daneben die Kirche Parroquia de San Miguel Arcángel, die dem Ulmer Münster nachempfunden wurde.
Die Gassen in der Innenstadt begeistern mich einmal mehr.
Am Abend ziehe ich nochmal los. Ich muss doch endlich mal mexikanisch essen gehen und Tacos probieren.
So eine Teigtasche ist dann doch eher eine Vorspeise. Mit pikanter Souce schmecken sie wirklich lecker. Hier im Restaurant kostet einer 60Peso (3€). Auf den Geschmack gekommen, esse ich sie nun öfter. In Straßenlokalen bekommt man sie für 20Peso auf’m Platikteller.
Autofahren in den Städten und Dörfern ist immer ein Abenteuer und eine Herausforderung. Einen Parkplatz zu finden ist wie Lotterie spielen. Hier in San Miguel hat es viele Straßen mit Kopfsteinpflaster. Hinzu kommen die ständigen Speedbumps zwischen denen beschleunigt und wieder auf Null gebremst wird. Manche Bumps sind so hoch, dass ich Angst habe mit dem Unterboden aufzusetzen.
An den Kreuzungen wechseln ständig die Vorfahrtsregeln. Mal gibt es eine Ampel, mal ein Stopp-Schild, manchmal ein 4xAlto(Stop) dann gilt, wer zuerst kommt fährt zuerst und manchmal gar kein Schild.
Nach zwei weiteren Übernachtungen auf Campingplätzen bei Puerto und bei Minatitlán erreiche ich Palenque. In Mexiko gibt es 2 Arten von Straßen. Die freien (libre) und die Mautstraßen(Cuota) die mit einem D gegenzeichnet sind. 145 bzw. 145D. Die Mauttraßen sind mit deutschen Autobahnen vergleichbar und gelten als schnelle und sichere Verbindung. Die freien Straße führen oft durch Ortschaften in denen man stark ausgebremst wird. Auf den Mautstraßen gibt es deutlich weniger Schlaglöcher und weniger Verkehr. Bei Baustellen, an Mautstellen oder Straßenkontrollen entstehen, wie bei uns auch, manchmal lange Staus. Die max. Speed beträgt 90-110km/h, außer mir hält sich da aber keiner dran. Verkehrsregeln werden grundsätzlich ignoriert.
Palenque
Palenque ist eine dieser Städte die ich nicht mag. Schmutzig, kathastrophale Straßen und chaotischer Verkehr.
Als ich an meinem Ziel ankomme, einem Hotel in der Nähe der Ruinen, dass auch Camping anbietet, erfahre ich, dass Camping nicht mehr angeboten wird. Aber in der Nähe gibt es einen weiteren Campingplatz, Campamento Migol.
Nach einer kurzen Begehung dieses Campingplatzes wollte ich am liebsten wieder weiter fahren, aber es gibt keine Alternative außen einem teuren Hotelzimmer.
Der Platz liegt in einem Dschungelartigen Wald, es gibt Wege mit vermoosten, rutschigen Steinplatten. DU/WC wollte ich nicht mal betreten geschweige denn benutzen. Ich treffe Schell, der hier arbeitet. Er erzählt mir dass es auf dem Gelände Brüllaffen gibt und er ein Dschungelguide ist. Das interessiert mich und ich bleibe für eine Nacht. Ich zahle 50Peso(2,50€) das preiswerteste Camping ever.
Für 25€ buche ich eine 3h Dschungeltour mit privat Guide bei Schell. Um 8 Uhr am nächsten Morgen geht es los.
Wir starten auf einem breiten Wanderweg, aber bald schon biegt Schell ab auf einen Trampelpfad, der nicht immer als Weg erkennbar ist.
Schell erklärt mir einiges zu dem Dschungel, den Pflanzen und den Tieren. Natürlich habe ich vieles schon wieder vergessen.
So groß wie ein großer Hase, den spanischen Namen habe ich vergessen.
Unten eine Fledermaus in einer kleinen Höhle
Die Ruinen der Mayas sind hier überall zu finden.
Auf den unwegsamen Pfaden halte ich mich wenn möglich an Bäumen oder Sträuchern fest. An diese kleine Palme greift man aber nur einmal.
Inzwischen bin ich umgezogen für 2 Nächte in ein Hotel in der Nähe. Der Camping war mir doch ein wenig zu spartanisch hinzu kommt die unangenehme Temperatur im Auto.
Ein Ziel war für mich noch offen. Die Wasserfälle Aqua Azul. Der Weg dort hin ist etwas verrufen. Straßensperren und Überfalle hat es hier angeblich schon gegeben. Ich lasse deshalb mein Auto im Hotel stehen und buche eine Tour dort hin. 12 Personen in einem kleinen Bus mit schlechter Klimaanlage. Um 12 Uhr werde ich im Hotel abgeholt.
Wir sind erst ein paar km gefahren dann kommt es zum Stillstand. Ein LKW hat seine Ladung verloren. Die Straße wird für 4h gesperrt. Danach geht es im Schritttempo weiter. Um 18:30 erreichen wir die Wasserfälle. Es wird gerade dunkel. Von der magischen Farbe der Wasserfälle ist jetzt natürlich nichts mehr zu sehen.
Um 21:30 bin ich wieder im Hotel. Zu essen gibt es jetzt nichts mehr. Ich habe etwas Magen-Darm Probleme und deshalb vorsichtshalber heute noch nichts gegessen.
Ich bin stinksauer über das Verhalten der Reiseagentur. Dieser Tag kommt auf die (-) Liste meiner Reise. Diese besonderen Wasserfälle hätte ich schon gern gesehen.
Am nächsten Tag geht es für mich weiter Richtung Yucatan.
Weiterhin gute Tour und mit vielen spannenden Erlebnissen! Gerne lese ich mit, da ich noch nicht in Mittelamerika war. Beste Grüße aus Heidelberg, Matthias (altavelo Fahrradladen)
Hallo Matthias,
vielen Dank, bin auch gespannt wie es weiter geht 🙂 Ungefähr 3000km bis Panama. Freue mich besonders auf Costa Rica und den Urwald.
Grüße aus Chetumal(Mx)
Hallo Klaus
Erneut sehr, sehr interessante Kommentare und Beschreibungen. Ich bin schon fast süchtig auf Deine Mails. In Mittelamerika kenne ich nur Costa Rica. Mexiko haben wir bisher immer vermieden aufgrund der hohen Mordopferzahlen (auch bei Touristen). Wieder einmal ganz tolle Bilder und Eindrücke. Weiterhin gute und sichere Fahrt.
Liebe Grüße
Udo
Hallo Udo
vielen Dank, freut mich wenn meine Berichte ein Reisefieber auslösen. Ich war jetzt insgesamt 4 Wochen in Mexiko, war natürlich sensibilisiert und entsprechend vorsichtig. Habe aber auf der Baja auch wild gecampt, war in Städten auch abends unterwegs. Bis jetzt ist alles gut gegangen.
Mit dem Aguti könntest du recht haben. Mein Hase sah so aus. 🙂
Liebe Grüße
Klaus
Der „Hase“ könnte ein Aguti sein. Gab’s auch in Costa Rica.
Lg…..Udo
Ich freue mich auch immer auf deinen Reisebericht und den Bildern dazu.
Einfach Klasse, weiterhin möglichst viele positive Eindrücke.
Danke, das freut und motiviert mich 🙂
Hallo Klaus,
vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Es ist schon wirklich eine echte Abenteuertour, die Du hier unternimmst. Die bunten Städte und die Maya Ruinen sind schlichtweg umwerfend. Die hohen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit würden mir allerdings doch Probleme bereiten. So bleibe ich besser ein treuer Leser Deiner Berichte im sommerlichen Deutschland. Ich wünsche Dir weiterhin interessante Erlebnisse und warte gespannt auf Deinen nächsten Bericht.
Vieel Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
bin aktuelle in Belize. In Mexiko war ich tatsächlich 4 Wochen, das kam mir gar nicht so lang vor. Es gibt soviel zu sehen in diesem großen Land.
Belize ist für mich Durchgang nach Guatemala. Auf dem Camping kurz vor der Grenze treffe ich einen Reisenden aus Saarbrücken 🙂 Er meinte, gefahrentechnisch wäre Mexiko an erster Stelle. Das beruhigt mich, weil das habe ich ja plesourenfrei überstanden. Ich muss jetzt wieder eine neue Autoversicherung abschließen, die gilt dann bis Costa Rica. Das Grenzgedöns, was jetzt öfter kommt, ist ziemlich nervig, weil einem erstmal niemand sagt was genau der Ablauf ist. Kompliziert ist es weil ich mein Auto immer importieren und wieder kündigen muß. Übung macht den Meister 🙂
An die tropische Temperatur habe ich mich vermutlich inzwischen gewöhnt. Ich kann jetzt bei 30°C und hoher Luftfeuchte im Auto passabel schlafen.
Viele Grüße vom
Clarissa Falls Resort bei San José Succotz(Belize)
P.s. in Belize spricht man Englisch … wie angenehm