Pan Americana

Ich habe diesmal nicht lange überlegt, habe die Verschiffung meines Autos und einen Flug nach Kanada gebucht. Alles weitere mußte jetzt schnell gehen. Nur nicht so lange darüber grübeln, nur nicht noch einmal verschieben.

Routenplanung und Reisevorbereitung

Anregungen, Vorlagen und Reiseberichte zur Panamericana gibt es im Internet mittlerweile sehr viele. Die Schwierigkeit dabei ist, wie immer im Web, das für einen selbst Wichtige in möglichst kurzer Zeit herauszufiltern.
Eine Langzeitreise tagesgenau im Voraus zu planen ist, nach meiner Erfahrung, nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Für die ersten Tage sollte man einen Plan haben, dann entwickelt die Reise ihre Eigendynamik und man reist von Tag zu Tag und von Ziel zu Ziel.
Ähnlich ist es mit der Vorbereitung. Meistens passiert unterwegs das, auf das man nicht vorbereitet ist. Angenehmes und Unangenehmes.
Allerdings, einen roten Faden für die Reise zu haben ist sinnvoll und eine gute Vorbereitung auf reisetechnische Themen sicherlich notwendig.

Route

Mein Auto wird von Hamburg nach Halifax an die Ostküste von Kanada verschifft. Die Agentur Overlander Shipping regelt das für mich. Von Halifax fahre ich auf dem Trans Canada Highway bis nach Calgary. Von hier geht es durch die Rocky Mountains auf dem Alaska Highway durch Britisch Kolumbien, den Klondike- und den Top of the World Highway durch Yukon bis ich nach ca. 9.500km Alaska erreiche.

Meine Ziele in Alaska sind Fairbanks, Prudhoe Bay, Denali Park und Anchorage. Richtung Süden muß ich nochmal durch Kanada. Vancouver Island und Vancouver City sind Wegpunkte bevor ich wieder in die USA einreise. Seattle ist hier die erste Großstadt.
Auf dem Weg bis Mexico möchte ich möglichst viele der bekannten Nationalparks besuchen. Angefangen beim Yellowstone, über Grand Canyon bis zum Joshua-Tree-Nationalpark.
Es folgt Mexiko und ein Sprach- und Kulturwechsel. Ab jetzt spricht man spanisch. Bis nach Panama sind es nun 7000 aufregende km.
Von Mittel- nach Südamerika (Panama/Kolumbien) muss das Auto wieder per Container verschifft werden. Ich fliege nach Cartagena und hoffe dort mein Auto unversehrt wieder zu bekommen.
Bis an die Spitze des Kontinents sind es jetzt nochmal über 10.000km. Hier erwarten mich oft Sand- und Schotterpisten. Es geht durch Ecuador, Peru, Bolivien, Chile und Argentinien.
Wenn ich mein Traumziel Feuerland ereicht habe geht es wieder 3000km nach Norden entlang der Ostküste Argentiniens bis nach Montevideo in Uruguay. Von dort wird das Auto zurück nach Hamburg verschifft. 

Vorbereitung

Auto

Im Oktober 2022 ab ich mir ziemlich spontan einen Transporter gekauft. Ich war am renovieren im Haus und da konnte ich so in Auto gut brauchen. Der Plan, den Transporter zum Camper umzubauen, war noch nicht so richtig Thema. Das änderte sich dann aber bald. Anfang 2023 habe ich bereits angefangen mit den Vorbereitungen zum Camperausbau.

Ämter

Nachdem der Camperausbau soweit fortgeschritten war das alles Notwendige was ein Auto zum Campingfahrzeug qualifiziert eingebaut war, habe ich mir das vom TÜV bescheinigen lassen und einen neuen Fahrzeugschein bekommen. Man spart bei der Versicherungsprämie, dafür wird die Steuer etwas teurer. Bei mir hat sich +/- nicht viel geändert.
Neben einem internationalen Führerschein ist es ratsam, habe ich gelesen, auch den Fahrzeugschein in einer internationalen Version dabei zu haben.
Ein Visum brauch man als Deutscher in Amerika nur für Kanada und USA. Beide kann man online in elektronischer Form bekommen. Die Aufenthaltsdauer ist dann auf 3 Monate begrenzt. Startet man in Alaska, zählt die Zeit, die man für den Transit durch Kanada benötigt, bereits dazu. Ich habe mir deshalb ein 6-Monate Visum besorgt. Dieses muss man allerdings persönlich bei einer US-Botschaft beantragen und es kostet 175€. 
Bei der Autoversicherung habe ich mich für Seguro Gringo entschieden. Hier hat man allerdings sehr niedrige Deckungssumen und nur Haftpflicht (Prämie: 500€ für 3 Monate USA und Kanada monatsweise verlängerbar). Alternativ wäre die Versicherung THUM, die aber aktuell Kanada nicht mitversichern und deutlich höhere Prämien verlangen (2000€ für 6 Monate). Die Deckungssummen sind etwas höher und es ist auch Kasko mit dabei. Die KFZ-Versicherung in Deutschland kann man für die Zeit der Reise ruhen lassen.

Verschiffung

Für die KFZ-Verschiffung gibt es wieder mehrere Optionen. Grundsätzlich läuft das über eine Agentur, die die Formalitäten mit der Reederei und dem Zoll übernimmt. Es gibt etliche  Agenturen, die so etwas anbieten. Eine der größeren ist Seabridge. Ich habe mich für Overlander Shipping entschieden. Abfahrt ist in Hamburg und Zielhafen ist Halifax in Kanada. Die Überfahrt dauert 14 Tage. Das Auto kann offen oder im Container verschifft werden. Bei Container hat man wieder 2 Möglichkeiten. Entweder Einzel- oder Doppelcontainer, den man sich dann mit einem zweiten Fahrzeug teilt. Einzelcontainer ist am teuersten, Doppelcontainer das günstigste weil man sich hier die Fixkosten teilen kann. Auf der Route nach Südamerika ist die Einbruchshäufigkeit auf den Schiffen relativ hoch (sagt man) da ist Containerverschiffung dringend empfohlen. Die Verschiffung nach Kanada gilt dagegen als sehr sicher.

Gesundheit

Das Thema Gesundheit ist sehr individuell. Grundsätzlich braucht man aber eine Auslandskrankenversicherung, da die deutsche ausserhalb von Europa nicht wirksam ist. Für die Dauer der Reise kann man die deutsche Versicherung ruhen lassen. Für eine Langzeit-Versicherung gibt es nur wenige Anbieter. Die bekannteste hierfür ist wohl die Hanse-Merkur. Ich habe mich für das Angebot des ADAC entschieden. Die Versicherungsprämie ist stark abhängig vom Alter. Ich als Ü65 zahle leider ein Mehrfaches gegenüber einem 30-jährigen.
Des Weiteren sollte man seinen Impfstatus prüfen und evtl. auffrischen. Covid ist nicht mehr das Thema, aber Tollwut- und Gelbfieber-Impfung werden auch vom auswärtigen Amt empfohlen

Ausrüstung

Die Ausrüstung ist mein Lieblingsthema, hier kann man sich so richtig austoben. Während meiner Radtouren in den letzten Jahren habe ich gelernt minimalistisch unterwegs zu sein und hatte trotzdem meist zu viel dabei.
Jetzt mit dem Auto habe ich mehr Platz und das Gewicht spielt fast keine Rolle mehr. Vermutlich werde ich auch diesmal zu viel einpacken. Meine Packliste ist noch nicht ganz fertig. Ich werde sie bis zum Tourenstart immer wieder aktualisieren.