EuroVelo Tour 2 – Dänemark

Stürmische Fahrt und erste Panne

Der Wind hatte sich schon auf Fehmarn angekündigt und blieb bis ich Kopenhagen erreiche.
Meine Luftmatratze verlor schon länger etwas Luft, am letzten Tag auf Fehmarn, natürlich ein Freitag, ist es eskaliert und ich lag die halbe Nacht ohne Luft auf der Matte. Mir war klar, dass ich frühestens in Kopenhagen einen Ersatz organisieren kann. Die drei Nächte bis dahin habe ich jeweils in einer Hütte auf einem  Campingplatz verbracht. Es war nicht unangenehm, aber teuer. Zum Glück bieten fast alle Campings in Skandinavien auch Hütten an.  

Super Support durch den Hersteller

gleich am Montag früh habe ich mich mit dem Lieferanten der Matte in Verbindung gesetzt. Hannes, der Mitarbeiter bei Bergfreunde.de war sehr hilfsbereit und hat bewirkt, dass sich der Hersteller EXPED direkt bei mir meldet und eine Lösung anbietet. Obwohl ich das Leck mit dem Reparaturset vermutlich hätte ausbessern können, hat mir EXPED unkompliziert und kostenlos eine neue Matte per Express nach Kopenhagen gesendet. Vielen Dank nochmal dafür.

Ein Tipp vom Hersteller: mit Seifenlauge lassen sich auch kleinste Lecks auffinden.

Wetter

Die ersten Tage in Dänemark waren wirklich sehr windig. Die Windgeschwindigkeit lag zwischen 6 und 15 m/s. Das entspricht 25-60km/h. Teilweise kam er von hinten, dann war es wie e-Bike fahren, aber oft auch von der Seite bzw. von Vorn.

Übernachtungen

wegen der defekten Matte habe ich immer in einer Hütte mit Bett übernachtet. Die Hütten hatten unterschiedliche Qualität. Die Letzte vor Kopenhagen, auf dem Stevns Camping, hatte sogar Dusche und WC in der Hütte dafür aber kein Internet.
In Kopenhagen habe ich im Copenhagen Downtown Hostel eingecheckt. Das Gute ist, das Hostel liegt sehr zentral und wer Nachtleben mag ist hier an der Quelle. Ich hatte ein Doppelzimmer mit Bad gebucht – das Zimmer im 5.Stock war sehr übersichtlich. Dafür war der Flur großzügig und bot Platz für mein Rad.

Strecke

Meine Route durch Dänemark hat von Rødbyhavn bis København weniger als 300km . An einer Stelle habe ich abgekürzt, da ich so schnell wie möglich an meine neue Luftmatratze kommen wollte.
Ich bin dem EuroVelo-10 gefolgt, der sich hier mit dem EV-7 deckt. Der EuroVelo ist allerdings so gut wie nie beschildert. In Dänemark entspricht die Ostseeküstenroute der nationalen Nr. 8 bzw. 9 die sehr gut beschildert sind. Die Beschilderung stimmt meist mit meiner GPS Route überein.
Die Radwege in Dänemark erinnern mich fast an die in Holland. Die Strecke führt aber auch oft auf geschotterten Waldwegen durch herrlich frischen Wald. Ortschaften gibt es jetzt deutlich weniger als in Deutschland.

Auf Nebenstraßen führt die Strecke vorbei an leuchtenden Rapsfeldern

Mein erster Camping lieg direkt am Meer. Es ist Vollmond und der Wind flaut am Abend ab.

Von Stubbekøbing nach Bogø havn nutze ich die Fähre, die historischen Hintergrund hat. Bezahlt wird am anderen Ufer sagt mir der Fährmann, der dann auch noch den Ticket-Automat für mich bedient.

Nach einer Landbrücke erreiche ich meine erste größere Brücke in Dänemark. Das Schöne an diesen Brücken ist, dass man einen tollen Überblick auf die umliegende Landschaft bekommt.

Die Kirchen in Dänemark haben ihren eigenen Stil

Die Radwegbeschilderung ist sehr gut. Der EuroVelo ist jedoch selten aufgeführt

schon 30km vor dem Zentrum von Kopenhagen wird die Landschaft urban. Ich radle auf guten Radwegen durch endlose Vororte. Das Zentrum empfängt mich mit futuristischen Wohnsilos und gestylte Brücken.

Kopenhagen hat den Ruf „die“ Fahrradstadt zu sein. Nun durfte ich es erleben

Kopenhagen

Natürlich liegt mein Augenmerk auf der Rad-Infrastruktur. Eins kann ich schon sagen, um die Autofahrer braucht man sich als Radfahrer hier nicht zu kümmern, die sind sehr rücksichtsvoll. Auf den Radwegen wird sehr zügig gefahren, da ist ein wenig Achtsamkeit geboten.

So viele Fahrräder habe ich wirklich noch nie in einer Stadt gesehen

Kopenhagen ist von einigen Kanälen durchzogen. Rundfahrten werden angeboten. Ich spare mir diesen Touristenrummel ebenso wie diese Rundfahrtbusse und gehe lieber zu Fuß auf Erkundungstour

Einer der Eingänge zur U-Bahn.

Nyhavn ist das Bild von Kopenhagen, das auf Postkaren erscheint

Einer der Eingänge zum Tivoli, dem Vergnügungspark von Kopenhagen. Er ist seit 1843 der meistbesuchte Vergnügungspark der Welt.

Ich weiß nicht wann ich das letzte mal in einem solchen Vergnügungspark war. Der Tivoli wird als Sehenswürdigkeit an erster Stelle genannt und da er schon sehr alt ist, dachte ich mir eventuell schöne Fotomotive zu finden. Von Kinderkarussell bis Achterbahn ist alles vorhanden und vor allem sehr viel Gastronomie. Mein Ding ist das nicht so. ich freue mich jetzt auf die einsame Natur in Schweden.

Das Copenhagen Downtown Hostel in dem ich nächtige, ist nicht nur ein Hostel sondern eine angesagte Cafe/Nachtbar. DI und DO ist Livemusik, die ich mir nicht entgehen lasse. Eine Mass Carlsberger (1L) koset 60 eine halbe 50 DKR (6,70€) in der Happy Hour.

Comments

  1. Tina Föhrenbach says:

    Ganz viel Spaß, immer genügend Luft in den Reifen 🚴‍♀️und vor allem aber Gesundheit 🍀🍀. Ich finde deine Touren und Berichte echt super. Liebe Grüße und gute Fahrt🚴‍♀️, Tina

    1. Klaus says:

      Vielen Dank Tina. Bin gespannt ob ich mich doch noch mit Corona anstecke. Soviel Menschenkontakt hatte ich die ganzen 2 Jahre nicht. In Dänemark trägt keiner eine Maske. 🙁

  2. Petra says:

    Moin, manche der tollen Aufnahmen erinnern an Lübeck, fehlen nur die Kirchturmspitzen 🤩
    Weiterhin gutes „treten“ und angenehmes Wetter ☀️

    LG Petra

    1. Klaus says:

      Jupp, aber Lübeck ist schöner 😊

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