EuroVelo Tour 2 – Deutschland

Start aus dem heimischen Garten

Später als geplant und früher als gedacht starte ich am 28. April meine EuroVelo Tour 2. Irgendwie war ich diesmal aufgeregter als bei den vergangenen Touren. Ob es am Alter liegt oder an der Herausforderung diesmal sieben Monate unterwegs zu sein – vermutlich eine Kombination daraus. 

Wetter

Das wichtigste zuerst: mit dem Wetter hatte ich Glück, die Nächte waren teilweise etwas kalt (3°C) und tagsüber wehte oft ein kalter Wind. Es war aber fast immer trocken. Die ersten 2 Wochen war immer leichter Gegenwind. An den letzten Tagen in Norddeutschland gab es dann kräftigen Rückenwind. Auf Fehmarn hatte ich Mühe beim Zeltauf- und Abbau wegen des starken Windes.

Übernachtungen

von den 16 Übernachtungen in Deutschland war ich 12x auf einem Campingplatz und 4x in einem Zimmer. Grundsätzlich übernachte ich gern im Zelt es gibt mir ein wenig das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Auf Campingplätzen wird dieses Gefühl allerdings oft getrübt durch rücksichtslose Nachbarn. Dafür profitiert man von der Infrastruktur und hat am Abend eine heiße Dusche. Der Zustand der Sanitäreinrichtungen reichte dabei von eklig bis hervorragend.

Ein Musterbeispiel für einen Campingplatz ist der Camping Forellensee bei Neumünster. Dem würde ich mindesten 4 Sterne geben. 

Strecke

Entsprechend meines  Credos halte ich mich meistens an die Eurovelo Routen. Entlang des Rheins ist es der EuroVelo-15. Ab Wesel, Richtung Hamburg, folge ich dem EV-3. Meine GPS Daten stimmen allerdings nicht immer mit der Beschilderung überein. Ich vertraue meist der Beschilderung in der Hoffnung, dass sie aktueller ist. Oft gibt es Baustellen unterwegs. Radwege bzw. Straßen sind gesperrt. Besonders nervig und zeitaufwendig sind Ortschaften und besonders Großstädte wie Mannheim, Köln, Duisburg und Bremen. Das Fahrradnavi von Garmin ist da wenig hilfreich und manchmal irreführend. Ich nutze dann das Handy mit Google Maps.
Bei Glückstadt überquere ich die Elbe und folge meiner eigenen Route bis nach Fehmarn. Ein Großaufgebot an Polizei irritiert mit zunächst bis ich erfahre, dass ein G7-Gipfel in Weissenhaus stattfindet. Die vorbeiführende Bundesstraße 202 war, auch für mich, komplett gesperrt. 

Meist folgt der Radweg dem Verlauf des Rheins mit seinen vielen Schleifen.

An der Mündung der Mosel in den Rhein fahre ich direkt vorbei am deutschen Eck.

Das Wahrzeichen von Köln – der Dom. In Köln übernachte ich in der Jugendherberge

Mit Duisburg konnte ich mich nicht anfreunden. Ich empfand es überall sehr schmutzig. Neben anderem Müll liegen Millionen von Kippen auf allen Straßen. Zumindest in den Stadtteilen durch die ich gefahren bin. Mein B&B Hotel liegt an der 6-spurigen Stadtautobahn. Das Zimmerfenster war gut schallisolliert, aber öffnen sollte man es nicht.

Viele km verläuft der Radweg auf dem Rheindamm. Hier kann man entspannt durch die Natur radeln. An der Brücke bei Wesel verlasse ich den Rheinradweg.

Über Münster geht es Richtung Osnabrück. Hier ist der Teutoburger Wald zu überqueren. Die ersten Schiebepassagen stehen an. Gekennzeichnet ist hier immer die D-Route 7 mit dem  Zeichen. Die D-Route ist der deutsche Teil des EuroVelo-3

Drei Tagesetappen von Osnabrück sind es für mich bis Bremen. Vor allem die Stadtmusikanten haben mich interessiert. Ich übernachte im Best Westen City Hotel weil es zentral liegt und nicht so teuer ist. Es war das schlechtesten Hotel seit langem für mich in mehrerer Hinsicht – Schwamm drüber.
Das Bremer Wahrzeichen hat mich auch etwas enttäuscht aus fotografischer Sicht. Am Nachmittag stand eine Menschentraube davor um die Hufen des Esels zu berühren – es soll Glück bringen. Ich habe es leider nicht erst genommen. Wenige Tage später habe ich Probleme mit meiner Luftmatratze, sie verliert Luft.

Windparks und Rapsfelder bestimmen im Norden das Bild der Landschaft. An jeder Bundesstraße gibt es einen Radweg. Hin und wieder fahre ich auch auf ruhigen Nebenstraßen oder auf Feld- und Waldwegen.

Mit der Elbfähre bei Glückstadt überquere ich die Elbe

Am Sehlendorfer Strand erreiche ich die Ostseeküste.

Über die Fehmarnsundbrücke erreiche ich am 13. Mai die Insel Fehmarn. Nach einer stürmischen Zeltnacht auf dem Camping Puttgarden, nehme ich die Fähre nach Dänemark.

Comments

  1. Petra says:

    Moin, wieder tolle Fotos 👍
    Weiterhin gute Fahrt und angenehme Erlebnisse 😎

    LG Petra

    1. Klaus says:

      Vielen Dank

      1. Barbara Remark says:

        Lieber Klaus,
        das hört sich ja gut an, ich bin richtig neidisch.
        Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück und wunderschöne Erlebnisse auf deiner Fahrt und komm gesund wieder zurück. Ich werde mich weiter informieren.
        LG Barbara

        1. Klaus says:

          Vielen Dank. Ich bin heute und morgen noch in Kopenhagen und am Samstag gehts über Malmö ins IKEA Land 😀. Gegenüber den Alpen ist es hier spazieren fahren wenn der Wind nicht wäre

  2. Konrad Udo says:

    Hallo Klaus,
    coole Tour,
    wünsche dir tolles Wetter und eine schmerzfreie Fahrt.
    Grüße
    Udo

    1. Klaus says:

      viele Dank Udo, ganz schmerzfrei wird es nicht werden, aber das mit dem Wetter passt bisher.

  3. Matthias says:

    Lieber Klaus,
    allzeit gute Fahrt— ich lese deine Berichte regelmässig und bin so ein bisschen dabei….
    Liebe Grüße aus der Heimat—Matthias von altavelo Heidelberg

    1. Klaus says:

      vielen Dank Matthias, bisher alles pannenfrei. Das neue Hinterrad meistert alle Schlaglöcher 😀
      Du wirst sicher auch bald wieder auf Tour sein. Einmal damit angefangen, kommt man schlecht davon los.
      Grüße aus Dänemark

  4. Astrid Van der Sluis says:

    Hallo Klaus

    so schön das du dies unternimmst. geniesse es auch an Hand der Bilder.

    1. Klaus says:

      Hoi Astrid

      Warte mal ab was da noch kommt 😀. Ich weiss in etwas was mich erwartet. Skandinavien ist wunderbar was die Natur betrifft.

  5. Birgit Fenner says:

    Schöne Bilder , weiterhin gute Fahrt und etwas mehr Glück mit den Behausungen

    1. Klaus says:

      Hi Birgit, bin heute auf dem 2.Camping in Dänemark. Naaaaja – würde ihm keinen Stern geben. Aber das weiß man ja vorher leider nicht. Meine Luftmatratze verliert Luft, deshalb schlafe ich seit gestern in einfachen Hütten mit Bett. Der Hersteller der Luftmatratze schickt mir eine Neue nach Kopenhagen. Bisher hatte ich auf jeder langen Tour Huddel mit den Matten.

  6. Christine says:

    Servus Klaus,
    wir waren jetzt an der Elbe radeln. Dort gab es bei fast allen, Wassersportclubs (egal ob Kanu-, Ruder- oder Segelclubs) sehr preisewerte, wenn auch einfache aber sehr saubere Übernachtungsmöglichkeiten in Zelten ODER Zimmern mit Duschräumen und Küchennutzung.
    Vielleicht gibt es sowas auch auf deiner Strecke. Wird nicht öffentlich beworben aber auch für nicht-Clubmitglieder buchbar. Hatten wir durch Zufall entdeckt…
    Weiterhin gute Fahrt!
    Liebe Grüße Christine

    1. Klaus says:

      Hi Christine,
      ich bin deinem Rat gefolgt und über Lampertheim bis nach Biebesheim gefahren. Die Etappe durch den Wald war sehr schön aber holprig. Der Camping in Biebesheim war auch ok. 8€ fürs Zelten, auf Fehmarn wird mehr als das doppelte verlangt. In Skandinavien gibt es häufig die Shelter. Die sind kostenlos, Holz und Feuerstelle und manchmal Dixi sind vorhanden. Das werde ich nutzen wenn eins auf dem Weg liegt.

  7. Bella says:

    Hallo Klaus,
    wünsche dir eine tolle Reise mit vielen schönen Eindrücke.
    Freue mich immer auf deine Berichte und Bilder.

    Liebe Grüße
    Bella

    1. Klaus says:

      Vielen Dank Bella, bin jetzt in Kopenhagen. Mal sehen was hier so abgeht 🙂 Zumindest gibts hier unendlich viele Fahrräder

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