Der Rhône-Radweg von Andermatt bis Genf ist die bekannteste und beliebteste Fahrradroute in der Schweiz.
Das war mir so gar nicht bewußt und auch nicht der Grund für meine Tour. Vom Rhône-Tal hatte ich schon viel gehört, allerdings vom französischen Abschnitt. Da ich ja EuroVelo-Fan bin, gab das wohl letztendlich den Ausschlag für diese Tour entlang des EuroVelo-17.
Die Wettervorhersage war durchwachsen, aber Regen sind wir ja dieses Jahr gewohnt. Mit der SBB fahre ich bis Luzern. Dort umsteigen in die SOB bis nach Göschenen und ab da geht es mit der Schöllen-Zahnradbahn bis Andermatt.
der Anstieg zur Passhöhe
Ab Andermatt fährt man noch 5km auf der Gotthard Passstrasse bis man in Hospendal Richtung Furkapass abbiegt.
Der Schein trügt. Die anfangs flache Pass-Strasse wird bald zu einer Herausforderung. Mit der Matterhorn Gotthard Bahn wäre man in 2h von Andermatt bis Brig im Wallis
Nach Realp beginnt der Anstieg. 890hm auf 13km ist auf einem Schild zu lesen. Unterwegs kommt man an der James Bond Parklücke vorbei. Das Bondgirl steht aber glaube ich nicht jeden Tag dort 😁. Wie das so ist im Gebirge, das Wetter kann schnell umschlagen. Ab 2000m war die Fernsicht völlig vernebelt. Als es anfing zu regnen erreiche ich meine erste Unterkunft, das Hotel Tiefenbach.
Der nächste Tag startet mit Frühnebel. Es ist nicht so kalt wie ich befürchtet hatte. 300hm bis zum Pass, heute läuft es gefühlt nicht so flüßig. Ich mache häufig Pausen um den Puls zu senken. Der Nebel lichtet sich und die Sicht wird immer klarer. Mein neuer Garmin hatte mal wieder Anlaufprobleme. Es gibt nur eine Straße, da brauche ich kein GPS. Ich hatte nun aber auch keine Höhenanzeige. Mein iPhone mit Komoot habe ich erst später aktiviert. Ich war überrascht als die Straße flacher wurde und ich das Hotel Furkablick erreichte. Dann wurde schnell klar, ich hatte den Pass erreicht – wow.
die Abfahrt bis Brig
1000hm und 17km ist die Abfahrt vom Pass bis nach Oberwald. Ein Highlight bei der Abfahrt ist das Hotel Belvedere. Bekannt durch den James Bond Film Goldfinger für den Szenen 1964 dort gedreht wurden. Kurz hinter Gletsch begegnet mir die Dampfbahn Furkapass, die von Realp bis Oberwald dampft.
Ab Oberwlad führt der Eurovelo-17 entlang des Rottenwegs. Laut Internetseite ein gemütlicher Genußweg. Genuß ja, aber gemütlich ist er nicht. Viele Gegenanstiege sind schweißtreibend und die Wege erfordern teilweise ein stabiles Rad. Ein gefedertes e-MTB wäre hier optimal.
Verglichen mit der Alternative auf der Furkastraße zu fahren, ist diese Route auf jeden Fall vorzuziehen. Das Verkehrsaufkommen auf der Furkastraße ist leider sehr hoch.
Sehenswert in Brig ist die Altstadt und das Stockalperschloss
Brig bis Martigny
Ich bin schon einige Flußradwege gefahren, diese Etappe entlang der Rhone, gehört zu den Schönsten. Dieser Eindruck wird natürlich auch vom optimalen Wetter geprägt, das ich während des ganzen Tages hatte. Der Radweg führt zu 95% abseits von Autostraßen. Meist nahe des Flussufers und durch eine überwältigen Landschaft. Hohe Berge beidseits, Obstplantagen und Weinberge prägen diese Etappe des Eurovelo-17.
Martigny bis Lausanne
Die Wetterpropheten hatten Recht, der Tag war sehr verregnet und ich am Ende nass bis auf die Knochen. Bis zum Genfer See führt die Route weiterhin auf einem schönen Radweg entlang der Rhone. Hinter Montreux zweigt der Weg von der Hauptstraße ab und verläuft durch die Weinberge. Hier wird es nochmal anstrengend wegen der vielen Anstiege. 85km und 600hm kommen dabei zusammen.
In Lausanne sind die meisten Restaurants am Sonntag geschlossen. Petra ist mit der Bahn angekommen. Am Abend gibts es eine Pizza vom Lieferservice. Das Carlton Boutique Hotel ist etwas enttäuschend. Restaurant ist geschlossen und das Zimmer sehr klein.
Das war mal ne witzige Tour 👍 tolle Landschaften
Ja, besonders die Weinberge bei strömenden Regen war so witzig 🤣