Gotthard Pass

Die schweizer Nord-Süd-Route, Basel-Chiasso, führt durch die großen Schweizer Landschaftsräume Jura, Mittelland, Zentralschweiz und über die Alpen in die Südschweiz.  Sie folgt dabei zahlreichen historisch und kulturell bedeutenden Verkehrswegen und Ortschaften. (Quelle: SchweizMobil)

Passhöhe

Der Gotthardpass war vom Mittelalter an bis zum Bau der Eisenbahn- und Autobahn Tunnels eine der wichtigen Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen.
Als Gotthardachse wird die auch heute noch europäisch bedeutende Verkehrsachse bezeichnet, die in Nord-Süd-Richtung über das Gotthardmassiv oder unter ihm hindurch führt.

Sie ist die direkte Verkehrsverbindung durch die Zentralalpen, da sie nur über einen Gebirgskamm führt.Aus diesem Grund hat sie – anders als der Pass selbst – nach wie vor eine grosse Bedeutung für den Alpentransit. Namensgeber für den Pass ist der heilige Godehard von Hildesheim. (Quelle: WikiPedia)

Vierwaldstättersee links: Richtung Flüelen, rechts: Richtung Brunnen

Obwohl es von Rotkreuz, meinem Wohnort in der Schweiz, nur 60km bis nach Amsteg, dem Begin das Gotthardanstiegs sind, hat es fast 2 Jahre gedauert bis ich diese traditionsreiche Strecke angegangen bin.
Gestartete bin ich an einem Freitag und zunächst 30km bis nach Brunnen am Vierwaldstättersee geradelt. Von hier bis nach Flüelen fährt man auf der Axenstraße. Diese Straße führt direkt am Steilufer zum Vierwaldstättersee entlang. Sie ist extrem stark befahren und streckenweise gibt es keinen Seitenstreifen für Radfahrer. Die Webseite SchweizMobil warnt Radfahrer vor diesem Abschnitt und empfiehlt auf Bahn oder Schiff auszuweichen. Ich habe die Variante mit dem Schiff gewählt. Das Velo mitzunehmen kostet für die einstündige Überfahrt 8 SFr extra und klappt problemlos.

der Ort Bauen am Vierwaldstättersee

Von Flüelen sind es ca. 18km leicht bergauf bis nach Amsteg.

Hier habe ich im sehr empfehlenswerten Hotel Stern und Post übernachtet.
Amsteg hat außer dem Hotel nicht viel zu bieten. Es gibt eine Bushaltestelle und ein kleines nettes Cafe. Ganz in der Nähe befindet sich die Seilbahn Amsteg-Arnisee. Die Landschaft um den Arnisee auf ca. 1300m ist romantisch und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Von Amsteg sind es nun 33km und 1600hm bis zur Passhöhe. Diese zweite Etappe bin ich am Samtag angegangen. Nachdem es vorher tagelang 30°C heiß war, kühlte es an diesem Wochenende deutlich ab und es gab auch etwas Regen.
Ich wußte von den fallenden Temperaturen und hatte, auch deshalb, dieses Wochenende für die Tour gewählt.
Auf der Gotthardstraße passiert man einige kleinere Ortschaften. Gurtnellen, Wassen, Göschenen, Andermatt und Hospendal.

Von Amstett bis Göschenen fährt man durchgehend auf der Landstraße ohne Seitenstreifen und meist ohne Velospur. Häufig gibt es Stau vor dem Gotthardtunnel, dann weichen viele Autofahrer über die Gotthardstraße aus. Motoradfahrer fahren sowieso über den Pass. Oft sind es ganze Gruppen die mit ihren lauten Maschinen durch die Kurven rasen.

Der Blick zurück nach Göschenen. Ab hier, bis zur Teufelsbrücke wird es steil. Die Straße führt in Serpentinen durch Galerien. An der ersten Galerie gibt es einen Radweg seitlich zur Straße. An dem Tag war hier zügigier Kollonenverkehr auf der Straße. Der Lärm der Autos und Motorräder war ohrenbetäubend. Nach der ersten Galerie führt ein asphaltierter Radweg etwas abseits der Straße bis zur Teufelsbrücke

ein asphaltierter Radweg umgeht hier die Galerie
Kurz vor Andermatt passiert man die Teufelsbrücke. Ein Zeugnis schweizerischer Verkehrführung mit Brücken und Tunneln.
In Andermatt hatte ich den Eindruck, gibt es nur Hotels und Souvenierläden. Als es anfing zu regnen bin ich eingekehrt auf eine Gulaschsuppe.
Nach der Pause war der Regen vorbei … hat genau gepasst. Ich habe diesen häßlichen touristischen Ort schnell wieder verlassen nachdem ich mich im COOP noch mit Getränken versorgt habe.

Der letzte Ort auf dem Weg zum Pass ist Hospental. Ab hier zieht sich die Gotthardstraße nach einem kurzen Steilstück mit mäßiger Steigung nocheinmal unendlich lange 10km.

Die letzten 4km kann man auf eine Kopfsteinpflasterstraße ausweichen. Aber selbst hier rasen Motorräder und Autos entlang. Dafür entschädigt die beeindruckende Landschaft. Als ich gengen 16 Uhr hier ankam, kam die Sonne zeitweise durch die Wolken und tauchte die Landschaft in ein weiches, goldenens Licht.

Selbst die vielen Stromleitungen und die mega Baustelle für die neuen Windräder konnten mein Glücksgefühl nicht völlig zerstören. Die Menschheit braucht alternative Energiequellen um unseren Wohlstand zu sichern und auszubauen. Und die Natur ? … man kan eben nicht alles haben.

Auf der Passhöhe gibt es Übernachtuingsmöglichkeiten. Das Albergo San Gotthard bietet Schlafsäle und Doppelzimmer mit Gemeinschafts DU/WC. ÜF kosten 80 SFr

Am nächsten Morgen ging es für mich wieder zurück. Mitte August, es war neblig und nur 6°C.

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